Rentabilität von Erdöl

Rentabilität der Nord-Ostsee Rohölbohrungen

Verbrauch, Ertrag und Entstehung und Chancen für Mensch und Meer

Sämtliche Maschinen unserer Zeit laufen mit Benzin, Diesel oder Kerosin – aber all diese Treibstoffe werden aus ein und demselben Rohstoff gewonnen: Erdöl! Erdöl ist mittlerweile, neben Wasser, einer der wichtigsten Mineralien der jetzigen Zeit. Dennoch ist es mit der Zeit ein sehr begrenztes Gut geworden und der Einfluss der Erdölindustrie ist nicht unerheblich. Daher wird in dem nachfolgenden Text erläutert, welche Wirtschaftlichkeit Erdöl mit sich bringt und was eine Förderung in der Nord- und Ostsee wirtschaftlich mit sich bringen würde.

Beginnend wird nun zum Verständnis kurz erklärt, wie das „Herzblut“ unserer Maschinen überhaupt zu Stande kam. Erdöl ist älter als unsere gesamte Zivilisation. Vor Millionen von Jahren bildeten sich aus sterblichen Tier- und Pflanzenresten, welche auch Humusschicht genannt wird, unter Einfluss von starkem Druck, hohen Temperaturen und viel Zeit, in bestimmten Gesteinsschichten die klebrige, dunkelbraune bis schwarze Masse. Aufgrund des fast ausschließlichen Kohlenstoff/Sauerstoff-Anteils und anderer chemischer Eigenschaften ist es in der Theorie schon damals sehr brennbar gewesen.

Diese Optimalbedingungen konnte man zu der Zeit überall auf der Welt vorfinden, somit sind neben den bekannten Fördergebieten (Süd)- Amerika, der Antarktis und dem mittleren Osten jetzt auch die Nord- und Ostsee, genauer vor den Küsten Mecklenburg-Vorpommerns und Schleswig-Holsteins als potentielle Quellen entdeckt worden, so das Ergebnis von Forschungsarbeiten des kanadischen Erdölgiganten CEP.

Verwendung findet der Stoff vor allem zum Heizen und für den Verkehr, dicht gefolgt vom Betreiben industrieller Maschinerie. Sämtliche Landesregierungen des Nordens versprechen sich durch den Traum des Erdölparadieses einen starken finanziellen und wirtschaftlichen Aufschwung, denn Erdöl ist momentan einer der ertragreichsten Rohstoffe, der an der Börse gehandelt wird. Der Durchschnittskurs betrug 2013 durchschnittlich 103,51 US-Dollar pro Barrel Erdöl. Allein vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns werden insgesamt 200 Millionen Barrel Rohöl vermutet, genug um ganz Deutschland für insgesamt 66 Tage zu versorgen. Wenn man nach dem Erdölkurs von 2013 geht und die Bestände mit dem Dollar/Euro-Kurs berechnet ( Steuern, Abschreibungen und Förderkosten sowie Gehälter nicht abgezogen ) so käme man auf einen Gesamterlös von gerundet 17 Milliarden Euro ( Nach dem Stand 2013 ). Diese Gelder würden neben dem Konzern auch den Bundesländern Schleswig–Holstein und Mecklenburg–Vorpommern zugute kommen, was eben aufgrund der schwachen wirtschaftlichen Lage besonders vorteilhaft wäre. Denn die Schulden des Bundeslandes betrugen 2013 knapp 40 Milliarden Euro, eine Höhe, die durch die alleinige Wirtschaft nicht zu bewältigen ist.

Die Förderung von Erdöl ist allerdings kein taufrischer Gedanke. Bereits in der Vergangenheit schlug die Firma RWE Dea vor, Probebohrungen am Schwedeneck durchzuführen. Die dortigen Bestände wurden aber als unbedeutend erklärt, außerdem hätte die Bohrung gegen die geltenden Umweltnormen verstoßen, sodass die Pläne schnell wieder aufgelöst wurden. Neben dem Direkterlös des Erdöls wird sich auch wirtschaftlicher Aufschwung in Form von Arbeitsplätzen erhofft. Denn die Bohrinseln, die Verwaltung und der Transport des Öl würde einen Stellenaufbau für sämtliche regionale Berufsausrichtungen bedeuten. Es würden also zu den 130.000 Beschäftigten in SH und MV sämtliche Angestellte für die Erdölunternehmen hinzukommen, die  in den Bereichen Transport, Förderung, Verwaltung und Verkauf tätig sind. Somit würde auch die Arbeitslosigkeit zurückgehen, die Förderung würde somit zu einer Win– Win– Situation werden.

Nachteilig hingegen ist allerdings, dass durch die Bohrinseln erstens der Lebensraum Nord- und Ostsee als Biotop gefährdet wäre und zweitens Inseln wie Usedom als Urlaubsziel stark an Attraktivität verlieren würden. Das wäre ein extremer Rückschritt für die Wirtschaft, da der Tourismus in Norddeutschland circa 4,5 Milliarden Euro einbringt. Somit ist also eine Koexistenz zwischen Erdölförderung und Tourismus unmöglich und man müsste sich zwischen einen der beiden Zweige entscheiden.

Abschließend bleibt zu sagen, dass sich die Förderung von Erdöl rentieren würde, auch wenn sie mit biologischen und wirtschaftlich langfristigen Gegebenheiten in Konflikt geraten würde.




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