Räuber-Beute-Schema
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- Kategorie: Populationsökologie
Räuber-Beute-Schema
Die Populationen von Räubern und Beutetieren beeinflussen sich gegenseitig.
Räuber haben verschieden Strategien, um an Nahrung zu kommen. Die bekanntesten Räuber sind Jäger, wie zum Beispiel Marder oder Greifvögel. Spinnen gehören zu den Räubern, die ihrer Beute Fallen stellen. Tiere die im Wasser leben sind häufig Filtrierer. Weitere Strategien von Räubern sind Weidegänger oder Sammler.
Aber auch Beutearten haben verschieden Methoden entwickelt, um sich vor Räubern zu schützen. Pferde zum Beispiel besitzen einen Fluchtinstinkt. Andere Arten tarnen sich. Viele Pflanzen enthalten Bitterstoffe, um sich zu schützen.
Wechselwirkung der Populationen
Die Effektivität der Räuber bestimmt die Größe der Beutepopulation. Diese Räuber-Beute-Beziehungen sind wichtig, da die Beutepopulation sonst unbegrenzt anwachsen könnte.
Mäßig effektive Räuber
Bei mäßig effektiven Räubern kommt ein wechselseitiger Einfluss zweier Populationen vor. Je mehr Beute vorhanden ist, desto besser können sich die Räuber vermehren. Dann wird die Anzahl der Beutetiere soweit verringert, bis die Räuber nicht mehr genug Nahrung finden und schließlich verhungern. Anschließend nimmt die Beutepopulation wieder zu und der Kreislauf beginnt von neuem.
Modelle zur Räuber-Beute-Beziehung
Regelmäßige Schwankungen innerhalb zweier Populationen können auf Räuber-Beute-Beziehungen zurückzuführen sein (Wechselbeziehung). Allerdings beschränkt sich eine solche Wechselbeziehung eigentlich nicht nur auf zwei verschiedene Arten. Man kann diese Schwankungen in einem mathematischen Modell darstellen. Für die beteiligten Arten werden zuerst eigene Wachstumsgleichungen aufgestellt, die den wechselseitigen Einfluss der jeweils anderen Population berücksichtigen. Bekannte mathematische Modelle sind von Alfred Lotka und Vito Volterra. Diese haben einige Regeln aufgestellt:
Lotka-Volterra-Regel 1
Die beiden Populationsgrößen schwanken periodisch. Die Maxima und die Minima der Räuberpopulation folgen dabei denen der Beutepopulation.
Lotka-Volterra-Regel 2
Die beiden Populationsgrößen schwanken jeweils um einen Mittelwert, der bei unveränderten Bedingungen langfristig konstant bleibt.
Lotka-Volterra-Regel 3
Nach starker Dezimierung zweier beider Populationen erholt sich zuerst die Beutepopulation. Die Erholung der Räuberpopulation erfolgt zeitversetzt.
Wenn es diese Wechselbeziehung nicht geben würde, würde zum Beispiel die Beutepopulation unbegrenzt anwachsen. Das kommt daher, dass die Räuber die Sterblichkeit der Beute bestimmen.
Die Kieselalgen in unserem Versuch, waren keinerlei Feinden ausgesetzt. Daher konnten wir keine Räuber-Beute-Beziehungen feststellen. In der Realität wäre dieses anders, sie werden zum Beispiel vom Zooplankton gefressen. Allerdings ist es nicht möglich Kieselalgen in der freien Natur genau zu zählen.