Maritime Wirtschaft
Tourismus
Tourismus
Tourismus, auch Touristik oder Fremdenverkehr genannt, ist ein Überbegriff für Reisen, die Reisebranche, das Gastgewerbe und die Freizeitwirtschaft. Ein Vorgang, bei dem Menschen in fremde Länder oder auch im eigenen Land in bestimmte Orte fahren, um dort Urlaub zu machen oder um Sehenswürdigkeiten zu besichtigen.
Tourismus als Wirtschaftsfaktor
Die Tourismusbranche zählt weltweit zu den größten Wirtschaftszweigen. Bei der volkswirtschaftlichen Bedeutung des Wirtschaftsfaktors Tourismus stehen die Einkommens-und Beschäftigungseffekte im Mittelpunkt. Diese werden durch die Konsumausgaben, die die Touristen während der Reise tätigen, ausgelöst.
Der Konsum bezieht sich zum größten Teil auf die tourismuscharakteristischen Produkte wie Leistungen von Gaststätten und Beherbergungen sowie Luftfahrten und Dienstleistungen in Bereich Sport, Freizeit und Kultur. Dazu zählen auch die Ausgaben für Treibstoffe. Der andere, etwas kleinere Teil der Konsumausgaben beläuft sich auf die Konsumgüter. Die Konsumgüter werden meist im Einzelhandel erworben. Dazu zählen zum Beispiel Bekleidung, Schmuck, Elektronikgeräte und Verlagserzeugnisse wie Bücher oder Schriftstücke.
Die Einkommenseffekte werden anhand der Bruttowertschöpfung ermittelt, diese erfasst das gesamterwirtschaftete Einkommen, samt aller direkten Steuern.
Die Beschäftigungseffekte hingegen schließen sich aus der Anzahl der Erwerbstätigen zusammen. Diese beinhaltet alle Personen, die als Arbeitnehmer, Selbstständige oder mithelfende Familienangehörige erwerbstätig sind.
Trotz des wichtigen Wirtschaftsfaktors und der nennenswerten Einnahmequellen verursacht der Fremdenverkehr ökologische sowie soziale Probleme. Ökologische Probleme werden oftmals durch den Verkehr ausgelöst. Die Umwelt wird durch den Massentourismus sehr stark belastet. Soziale Probleme hingegen entstehen häufig durch Missachtung der lokalen Kulturen und dessen Besonderheiten. Der Tourismus ist auch ein großer Teil der maritimen Wirtschaft, insbesondere an der Nord-und Ostsee.
Tourismus an Nord- und Ostsee
Sandstrände, frische Seeluft und der weite Blick über das Meer – egal ob Nord- oder Ostsee, ein Urlaub an Deutschlands Küsten und Inseln ist bei vielen beliebt. Genießen kann man die Landschaft bei langen Strandspaziergängen oder ganz entspannt im Strandkorb.
Nordsee
Die Nordsee, ein Meer im nordwestlichen Europa, ist ein bedeutender Handelsweg, unter anderem zu den Weltmärkten Mittel- und Nordeuropas. Die Nordsee bietet mit seinen Anrainerstaaten Norwegen, Schweden, Dänemark, Deutschland, die Niederlande, Belgien, Frankreich und Großbritannien eine große Auswahl an Urlaubszielen.
Dass der Tourismus an der Nordseeküste ein großer Wirtschaftsfaktor ist, sieht man an den Zahlen der Urlauber. Belgien beherbergt ca. 6,7 Mrd. Touristen im Jahr, Dänemark ca. 2 Mrd. Die Niederlande hat sogar 9,2 Mrd. Touristen und Niedersachsen und Schleswig-Holstein zusammen 3 Mrd. Touristen pro Jahr. Der größte Teil der Urlauber dieser Länder bereist demnach die Nordseeküste.
An den Küsten haben sowohl die Strände als auch die Küstengewässer einen touristischen Nutzen. Beliebt bei den Touristen sind dabei die belgische, niederländische, deutsche und dänische Küste. An der Nordseeküste Großbritanniens gibt es einzelne Touristenorte. In England konzentriert sich der Küstentourismus unter anderem auf die Kanalküste. Wegen des immer vorhandenen Windes sind Windsurfen und Segeln beliebte Sportarten. An der Nordsee sind weit weniger Segler unterwegs als an den anderen Küsten. Das liegt daran, dass die Nordsee wegen der starken Gezeiten und der vielen Flachwassergebiete in Küstennähe schwieriger zu segelndes Gebiet ist als zum Beispiel die Ostsee oder das Mittelmeer. An den nordfriesischen Inseln und Halligen, den dänischen und ostfriesischen Inseln bietet sich das Wattwandern gut an, aber auch Angeln oder Sporttauchen sind dort möglich.
An der deutschen Nordseeküste, zum Beispiel, gelten die besonderen klimatischen Bedingungen als gesundheitsfördernd. Daher wurde der Aufenthalt an der Küste schon im 19. Jahrhundert oft als Kur-Urlaub genutzt. Günstige Klimafaktoren wie Luft, Temperatur, Wasser, Wind und Sonnenstrahlung aktivieren Abwehrkräfte und Kreislauf, stärken unter anderem das Immunsystem und können auch heilend auf Haut und Atemwege wirken.
Eine wichtige Besonderheit in Deutschland waren die bis in die 1990er Jahre durchgeführten Butterfahrten. Diese ermöglichten Schiffsfahrten außerhalb der Hoheitsgewässer einen zollfreien Einkauf.
Ostsee
Die Ostsee war schon immer eines der bevorzugten Urlaubsziele der Deutschen. Das gilt umso mehr, seitdem das Reisen nicht nur an dem skandinavischen Ufer, sondern auch an den baltischen Staaten kaum noch durch Hindernisse erschwert wird. Das Reisen an die Ostsee eignet sich insbesondere für große Familien mit oder ohne Hund. Es gibt viele verschiedene Attraktionen zu entdecken und das angenehme Klima wirkt gleichermaßen gesundheitsfördernd.
Die Ostsee als Urlaubsziel bietet viel Spaß, Unterhaltung und Entspannung. Die Küsten und Inseln des Ostseeraumes sind daher stark vom Tourismus geprägt, welcher der wichtigste Wirtschaftssektor neben der Werftindustrie und dem Handel ist. Der Ostseeberiech ist gekennzeichnet von einer starken Saisonalität, daher ist der Badeurlaub in Seebädern auch ein wichtiger Bereich des Fremdenverkehrs. Durch die Entwicklung anderer Angebotsformen wie Wellness, Fahrrad- oder Kulturtourismus wird diese Saisonalität jedoch etwas geschwächt.
Ein weiterer Faktor des Tourismus an der Ostsee sind die Kreuzfahrtschiffe, die in Kiel, Rostock-Warnemünde, Kopenhagen, Tallinn, Riga, Danzig, Helsinki, St. Petersburg, Mariehamn und Stockholm anlegen. Sowie die Kieler Woche oder die Hanse Sail - maritime Großveranstaltungen, die jeweils Millionen von Besuchern anziehen.
Doch abseits idyllischer Strände ist die Ostsee ein junges Binnenmeer, das mit erheblichen Umweltproblemen zu kämpfen hat. Die Schwierigkeit beim Schutz dieses kleinen und flachen Meeres liegt besonders in der intensiven Nutzung und dem starken Eintrag an Nähr- und Schadstoffen. Die Ostsee bräuchte rund 60 Jahre für einen vollständigen Wasseraustausch. Jedoch reichern sich dort schnell Schadstoffe an. Deshalb bezeichnet man die Ostsee heute auch als das am stärksten verschmutzte Meer der Welt. Um den Schutz der Ostsee zu stärken und zu garantieren, und somit den Tourismus aufrecht zu erhalten, versucht man deshalb die Anrainerstaaten durch verschiedene wirtschaftliche Interessen dazu zu bewegen, die ganze Sache zu unterstützen.
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